„Wie kann es sein, dass wir so wenig Mut haben?“ – Bascha Mika über Rollenfallen
„Wollen Sie auch ein Ricola?“ fragt mich Bascha Mika mit einem fast mädchenhaften Lächeln und einer Stimme, die irgendwo zwischen lyrischem Sopran und beruhigendem Mezzo liegt. Sie hustet elegant. Es fällt mir schwer, diese zierliche und attraktive Erscheinung mit der Verfasserin der Streitschrift „Die Feigheit der Frau“ zu verbinden. Sollen die Feministinnen nicht doch kämpferisch und anti-weiblich sein? Ich ertappe mich bei Klischeevorstellungen, leicht verlegen nehme ich dankend ein Stück Ricola an.
Die angenehme Erscheinung von Bascha – das ist übrigens die Verniedlichungsform für Barbara im Polnischen – täuscht, diese Frau kann schön unangenehm werden, wenn es um die „Rollenfallen und Geiselmentalität“ der Frauen geht. Schon als junger Mensch begann sie sich „mit Dingen zu beschäftigen, die für mich unter dem Gesichtspunkt Gerechtigkeit evident waren“, sagt sie schlicht und unverblümt, „das ist eine verdammte Ungerechtigkeit, dass die Frauen eben NICHT die gleichen Möglichkeiten hatten wie die Männer!“…
Das Interview führte ich 2013 im Auftrag des Afro-Asiatischen Instituts Graz. Den kompletten Artikel über meine Begegnung mit einer einzigartigen Frau ist auf der Website „Equal Perspectives“ nachzulesen: http://www.equalperspectives.com/?p=1554
Fotos: Thomas Raggam
