„Lieber durch Wahrheit anstoßen als durch Schmeichelei gefallen“
Promovierte Juristin, Expertin auf dem Gebiet Nahostenfragen und Energiepolitik, unabhängige Korrespondentin, Buchautorin, Lehrbeauftragte auf den Universitäten in Europa und dem Nahen Osten, Ehrengast des diesjährigen Multikulti-Balles, ehemalige Diplomatin, Sprecherin mehrerer Sprachen (ink. Arabisch). Die Liste ist lang und nimmt so bald kein Ende. Was das GLEICH.STAND.PUNKT–Blogteam interessiert, ist aber die folgende Frage: Wer ist eigentlich der Mensch unter der Schale einer toughen und schlagfertigen Frau, die zweifelsohne viel in ihrem Leben erreicht hat?
„Die armen Frauen in der islamischen Welt“ Die weltoffene Publizistin, die lange Zeit in verschiedenen Ländern dieser Welt, insbesondere des Nahen Osten, verbrachte und verbringt und aufgrund ihrer Kenntnissen der Landessprachen tiefe Einblicke in das Leben dortiger Menschen erhält, wehrt sich vehemend gegen den Blick des Westens auf „die arme islamische Frau“, betonte sie, „denn teilweise sind sie gar nicht so arm“. Das oft einseitige, unreflektierte und pauschale Frauenbild der islamischen Welt, das in den westlichen Medien gern vermittelt wird, entspräche nicht der Realität. Denn es gibt weder nur EINE islamische noch EINE orientale Welt, vielmehr müsse man genau zwischen den verschiedenen Gesetzlagen und sozialen Ausgangssituationen der einzelnen Ländern unterscheiden. Zudem spiele das soziale Milieu bzw. der Wohnsitz Land-oder-Stadt eine nicht unbeachtliche Rolle. Frauen aus einer gehobenen Sozialschicht oder mit einem größeren, gutfunktionierenden familiären Netz, wo nicht ausschließlich frau alleine für den Haushalt und die Kinderziehung zuständig ist, „haben es wesentlich leichter als eine Durchschnittseuropäerin, einen Beruf wahrzunehmen“, räumte Kneissl auf. Sie selbst habe während der Jahre, als sie im diplomatischen Dienst tätig war, „wesentlich mehr Diplomatinnen aus Pakistan, Indien kennengelernt als solche aus Deutschland oder Frankreich“.
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Das Interview führte ich 2013 im Auftrag des Afro-Asiatischen Instituts Graz. Den kompletten Artikel über meine Begegnung mit der legendären Journalistin ist auf der Website „Equal Perspectives“ nachzulesen: http://www.equalperspectives.com/?p=1190